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Inhalt:
Allgemeines
Grundlegendes
Herstellung von Foto-Lösungen
Filmeinspulen
Entwickeln
Stoppen
Fixieren
Wässern
Trocknen


Allgemeines

Das Entwickeln von Schwarzweiß-Filmen ist weder schwierig noch sind die hierfür erforderlichen Gerätschaften teuer. Und aufgrund der schlechten Qualität der S/W-Filmentwicklung in Großlabors ist das Selbstentwickeln von Schwarzweißfilmen allerwärmstens zu empfehlen. Welche Geräte Sie hierfür benötigen, können Sie unter Geräte für S/W-Negativ-Entwicklung nachlesen. Ziel ist es, jemandem, der noch nie Filme entwickelt hat, die Grundkenntnisse zu vermitteln. Die höheren Weihen (Zonensystem usw.) sind es sicher wert beschrieben zu werden, sprengen aber leider den Rahmen. Bitte beachten Sie, daß in der nachfolgend beschriebenen Art und Weise nur Schwarzweißfilme auf Silberbasis entwickelt werden können. Die sogenannten chromogenen Schwarzweißfilme wie z.B. Ilford XP-2 müssen wie Farbfilme entwickelt werden. Die Packung dieser Filme ist dann gekennzeichnet in der Art "Zu entwickeln im Prozeß C41".

Grundlegendes

Die umgangssprachlich als Entwickeln eines Films bezeichnete Tätigkeit gliedert sich in mehrere Arbeitsschritte: Filmpatrone öffnen und Einspulen in die Spirale der Filmentwicklungsdose, Entwickeln, Stoppen, Fixieren und Wässern.

Beim Belichten des Films in der Kamera wird dieser mit dem Helligkeitsmuster des fotografierten Gegenstands belichtet. Dieser besteht grob gesagt aus einem Kunststoffträger, der einseitig mit einer Schicht aus Gelatine, in der als lichtempfindlicher Stoff Silberhalogenid enthalten ist, versehen. Dort, wo viel Licht auf den Film auftrifft, entstehen viele sogenannte Entwicklungskeime. Dort, wo wenig Licht auftrifft, entstehen entsprechend wenige Entwicklungskeime. Als Entwicklungkeim bezeichnet man hierbei einzelne Silberatome, die durch Lichteinwirkung aus dem Silberhalogenid entstehen. Chemiker bezeichnen dies als Reduktion von Silberionen.

Beim Entwickeln bewirken diese Entwicklungskeime die Entstehung von metallischen Silber. Weil dieses feinstverteilt auftritt, wirkt dieses für das Auge mitnichten metallisch blank sondern mehr oder minder schwarz. Wo viele Entwicklungskeime vorhanden sind, entsteht viel Silber d.h. eine tiefe Schwärzung und dort, wo wenige Entwicklungskeime vorhanden sind, entsprechend wenig Silber d.h. ein mehr oder weniger helles Grau. Damit hat man ein Abbild des fotografierten Objekts in umgekehrten Helligkeitswerten, d.h. ein sogenanntes Negativ erzeugt.

Nun könnte man meinen, man sei schon fertig. Das ist aber nicht ganz der Fall. Setzt man das so hergestellte Negativ nämlich dem Licht aus, wird es mit der Zeit schwarz. Was ist passiert? Nun, was während der gewollten Belichtung in der Kamera passiert, passiert auch danach: Es bilden sich Entwicklungskeime, d.h. atomares Silber. Wird sehr lang belichtet, und das ist z.B. beim Betrachten oder dem Herstellen eines Abzugs der Fall, wandelt sich nach und nach sämtliches Silberhalogenid in feinstverteiltes metallisches Silber um. Resultat: Das Negativ wird schwarz. Um dies zu verhindern, braucht man lediglich das überschüssige Silberhalogenid nach dem Entwickeln zu entfernen. Genau dies erledigt das Fixierbad.

Um ein Vergilben zu vermeiden, wird anschließend der entwickelte und fixierte Film gewässert. Durch das Wässern werden alle Chemikalien ausgeschwemmt, und der Film ist haltbar. Bei sorgfältiger Arbeit ist locker von 100 Jahren auszugehen.

Sollten Sie jetzt deutliche Ähnlichkeiten zum Herstellen von Abzügen von Negativen erkennen, so sollten Sie sich nicht wundern. Denn die chemischen Vorgänge sind grundsätzlich die gleichen. Unterschiede bestehen im wesentlichen im Trägermaterial (klarer Kunststoff bei Filmen und weißer Kunststoff oder Barytpapier bei Fotopapier) und in den Eigenschaften der Schicht, d.h. der Gelatine mit den Silberhalogenidkristallen.

Filmeinspulen

Zuerst einmal muß der Film aus der Filmpatrone in die Spirale der Filmentwicklungsdose. Da nun einmal ein fotografischer Film seinem Zweck entsprechend lichtempfindlich ist, darf dies nur bei absoluter Dunkelheit erfolgen. Ausnahme von dieser Regel sind bestimmte Spezialfilme wie z.B. orthochromatische Filme, die jedoch in der bildmäßigen Fotografie nur in Ausnahmefällen verwendet werden.

Zum Öffnen der Filmpatrone benötigen Sie einen speziellen Filmpatronenöffner, der fast so aussieht wie ein Flaschenöffner und auch so arbeitet. Die Filmpatrone besteht aus einem zylindrisch aussehenden Mittelteil, das an beiden Enden mit zwei Deckeln verschlossen ist. Zum Öffnen setzt man den Filmpatronenöffner an einem der beiden Deckel an und entfernt diesen. Beim Umdrehen fällt dann der Film meistens von alleine aus der geöffneten Patrone. Zum Öffnen muß man (je nach Filmmarke) unterschiedlich hohe Kräfte aufwenden. Manche Hersteller pressen die beiden Deckel nur auf, andere verkleben diese zusätzlich. Im letzten Fall sind natürlich recht hohe Kräfte erforderlich. Mit ein wenig Geschick kann man zum Öffnen übrigens auch einen ganz normalen Flaschenöffner zweckentfremden. Allerdings paßt dieser von den Maßen her nicht sehr gut, weshalb dies nur eine Notmaßnahme sein sollte

Sodann faßt man den Filmanfang und schneidet die Lasche mit einer ganz normalen Haushaltsschere ab. Den Film spult man dann in die bereitliegenden Spirale (d.h. den "Halter") ein. Hierfür gibt es unterschiedliche Systeme. Wie das Einspulen bei Ihrer Entwicklungsdose erfolgen muß, entnehmen Sie bitte der Bedienungsanleitung. Bei den verbreiteten Dosen der Firma Jobo beispielsweise besteht die Spirale aus zwei gegeneinander verdrehbar angeordneten Hälften. Zuerst einmal fädelt man den Filmanfang in die Spirale ein. Dann fördert man den Film durch zyklisches Verdrehen der beiden Häften nach innen. Dies erfolgt dadurch, daß man die Spirale in einer bestimmten Weise anfassen muß. Durch Festklemmen des Films mit den Fingern während des Verdrehens wird der Fördervorgang erreicht. Das hört sich kompliziert an, ist in der Praxis aber sehr einfach. Gute Bedienungsanleitungen sind übrigens illustriert. Den fast vollständig eingespulten Film schneidet man sodann so nah wie möglich am Wickelkern ab und spult nun ganz ein. Die Spirale befördert man dann in die Dose und verschließt diese mit dem Deckel lichtdicht. Je nach Dose muß vorher die Spirale auf ein Achsrohr aufgesteckt werden. Ab jetzt darf man im Hellen weiterarbeiten.

Wichtig ist, daß der Raum, in dem die Filmpatrone geöffnet wird, wirklich ABSOLUT lichtdicht ist. AlsTest sollten Sie den hierfür geplanten Raum abdunkeln und mindestens 10 Minuten (in Worten: zehn) dort verbleiben, ohne das Licht einzuschalten, um die Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen. Am besten nehmen Sie einen Kurzzeittimer mit und schließen während der Wartezeit die Augen. Wenn Sie dann die Augen öffnen, werden Sie wahrscheinlich überrascht sein, wieviel Licht noch durch Schlüssellöcher, Türspalte, Rolläden usw. in den vermeintlich stockdüsteren Raum noch hineinkommt. Türspalte kann man oft mit einem davorgelegten Handtuch "abdichten" und Schlüssellöcher mit lichtundurchlässigem Klebeband abkleben. Bei Rolläden und größeren Flächen wird es schon schwieriger. Vielleicht können Sie allein für das Einspulen einen besser geeigneten Raum finden. Ansonsten bietet es sich an, nur dann Filme einzuspulen, wenn es draußen dunkel ist. Sie sollten sich vor Augen halten, daß der Film in der Kamera mitunter weniger als eine tausendstel Sekunde belichtet wird. Somit können Sie sich ausmalen, wie dunkel es sein muß, damit die ungewollte Belichtung während des in der Größenordnung Minuten dauernden Einspulens keinen Schaden anrichtet.

Herstellung von Foto-Lösungen

Zuerst einmal müssen Sie den Entwickler, das Stoppbad und das Fixierbad ansetzen. Hierzu benötigen Sie ein Negativentwicklerkonzentrat, ein Stoppbadkonzentrat (ersatzweise reine Essigsäure) und ein Fixierbadkonzentrat, das Sie im Fotolaborhandel kaufen können. Gemäß der Herstelleranweisung werden diese Konzentrate mit Wasser verdünnt. Die Wassertemperatur sollte ungefähr der Raumtemperatur entsprechen. Bitte geben Sie acht, daß keine Spritzer vom Stopp- oder Fixierbad in den Entwickler gelangen. Außerdem sollten Sie bei der Herstellung der Entwicklerlösung nicht allzu stürmisch rühren oder gar schütteln, da der Luftsauerstoff den Entwickler oxidiert und damit langsam unbrauchbar macht.

Der Entwickler ist im Fotolaborhandel in meist konzentrierter Form erhältlich. Selten geworden ist Pulver, das Sie in Wasser auflösen müssen. Für den Anfang tut es jeder beliebige Negativ-Entwickler, bei dem für die Filmsorte, die Sie verwenden, eine Entwicklungszeit angegeben ist. Zuerst einmal müssen Sie in Erfahrung bringen, welche Menge an Entwicklerlösung Sie für Ihre Dose benötigen. Dieser Wert ist oft auch aufgedruckt. Maßgebend ist der Wert für die sogenannte Kippentwicklung (das ist der größere der mitunter zwei angegebenen Werte). Wichtig ist, daß die Mindestfüllmenge nicht unterschritten wird. Allerdings darf die Dose auch nicht ganz voll gefüllt werden. Am besten addieren Sie ein Zehntel der Füllmenge hinzu; dann sind Sie auf der sicheren Seite. Nun brauchen Sie nur noch das Entwicklerkonzentrat gemäß Herstellervorschrift verdünnen, und schon kann's losgehen. Die Temperatur sollte ungefähr zwischen 20 und 22 °C liegen.

Die herausgefundene Füllmenge gilt auch für die übrigen Fotolösungen, was auch auf die Temperatur zutrifft. Starke Temperaturunterschiede von mehr als ca. 5 °C müssen vermieden werden, da ansonsten aufgrund thermischer Verspannungen die Schicht ähnlich wie in ausgetrockneten Flußläufen aufplatzt. Falls Sie gerade kein Stoppbadkonzentrat zur Hand haben, können Sie im Notfall auch farblose Essigessenz nehmen, die mit der neunfachen Menge Wasser verdünnt wird, sofern die Essigessenz eine Konzentration von 20% besitzt. Dies ergibt dann eine 2%ige Lösung.

Entwickeln

Stellen Sie die Dose aufrecht vor sich hin. Messen Sie dann die Temperatur des Entwicklers. Sie sollte im Bereich von 20 bis 22 °C liegen. Zu der gemessen Temperatur entnehmen Sie für Ihre Filmsorte die erforderliche Entwicklungszeit und stellen Ihren Kurzzeittimer auf diesen Wert ein. Gießen Sie nun den Entwickler in die Dose und starten mit Beginn des Eingießens den Timer. Setzen Sie sodann den Deckel auf und drehen die Dose ungefähr zweimal ruckartig hin und her. Die Drehung muß schnell sein, damit eventuell am Film anhaftende Luftbläschen weggerissen werden. Sodann beginnt das Kippen: Nehmen Sie die Dose ist die Hände, stellen Sie in einer mäßig schnellen Bewegung kurz (ca. 1 bis 2 Sekunden) auf den Kopf und lassen in aufrechter Stellung den Entwickler wieder zurückfließen. Nach jeweils 5 Sekunden wiederholen Sie diesen Vorgang solange, bis 30 Sekunden vergangen sind, und stellen die Dose wieder auf den Tisch. Bei jeder vollen Minute kippen Sie die Dose erneut zweimal und stellen sie wieder hin. Nach Ablauf der Entwicklungszeit gießen Sie den Entwickler aus.

Stoppen

Damit die Entwicklung nicht mit der in der Dose verbleibenden Restmenge an Entwickler unkontrolliert weiterläuft, gießt man nun das sogenannte Stoppbad ein. Durch den sauren Charakter wird die Entwicklung augenblicklich gestoppt. Kippen Sie die Dose nach dem Einfüllen ein paar Mal. Nach einer Einwirkdauer von mindestens 30 Sekunden (bzw. der Herstellerangabe) wird das Stoppbad dann wieder ausgegossen. Diese Zeit ist nicht sehr kritisch, allerdings sollten Sie es nicht übertreiben und das Stoppbad mehr als 5 Minuten einwirken lassen.

Fixieren

Gießen Sie nun das Fixierbad ein und starten beim Eingießen den Timer. Kippen Sie die Dose nun sofort ein paar Mal und stellen Sie sie wieder auf den Tisch. Wie beim Entwickeln sollten Sie nach Ablauf jeder Minute die Dose zweimal kippen. Nach der vom Hersteller angegebenen Fixierzeit wird die Lösung ausgegossen.

Wässern

Als letzter Schritt muß der Film ausgiebig gewässert werden. Hierzu sind mehrere Wasserwechsel erforderlich, wobei das Wasser wieder einer Temperatur von ca. 20 bis 22 °C besitzen muß. Füllen Sie jeweils eine Menge Wasser ein, die mindestens der Mindestfüllmenge entspricht, kippen ein paar Mal und stellen dann die Dose wieder hin. Die Zeiten zwischen den Wasserwechseln sind nicht konstant sondern nehmen zu: Zuerst wird viermal ungefähr alle 30 Sekunden gewechselt und dann jeweils nach Ablauf von einer, zwei, vier und acht Minuten. Bei den längeren Zeiten ist es empfehlenswert alle 30 Sekunden bis 1 Minute die Dose zweimal zu kippen. Die angegebenen Zeiten sind ausreichend, um einigermaßen archivfeste Negative zu erhalten. Machen Sie nicht den Fehler, stundenlang zu wässern, da bei längerer Wässerung die Gelatine anfängt zu wandern und damit das Bild unscharf werden kann!

Trocknen

Das Trocknen erfolgt im einfachsten Fall an einem staubfreien Ort. Sie sollten sich ein für Fotozwecke geeignetes Netzmittel kaufen und den Film vor dem Aufhängen darin nach Herstellervorschrift baden. Als Gefäß eignet sich eine kleine Schüssel sehr gut. Der Film wird dann einfach an einem Ende langsam aus dem Bad herausgezogen und z.B. mit einer starken Wäscheklammer an einer Wäscheleine o.ä. aufgehängt. Das andere Ende des Films wird mit einer weiteren Wäscheklammer beschwert. Das Wasser läuft langsam herunter und der Film trocknet im Verlauf weniger Stunden. Statt Wäscheklammern sollten Sie nach Möglichkeit spezielle Filmklammern verwenden. Denn diese besitzen eine Verzahnung, die das Herausrutschen Ihrer Filme zuverlässig verhindert. Es wäre doch schade, wenn ein Film wegen weniger Mark Ersparnis auf den Boden fallen und die empfindliche Schicht Schaden nehmen würde! Wer es besonders eilig hat, kann eine Schnelltrocknungsflüssigkeit kaufen, in der der Film gebadet wird. Nach dem Herausziehen trocknet der Film innerhalb weniger Minuten. Bitte beachten Sie, daß dieses ausschließlich für Schwarzweißfilme auf Silberbasis geeignet ist. Sowohl Farbfilme als auch chromogene Schwarzweißfilme (z.B. Ilford XP-2) nehmen darin Schaden.
  

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Letztes Update dieser Seite: 01.10.2023 (Untergeordnete Seiten können aktueller sein)